650 Jahre Bürgerkorps Vöcklabruck

 

Das Bürgerkorps Vöcklabruck gehört zu den ältesten Bürgergarden des Landes Oberösterreich und ist der weitaus älteste Verein der Vöcklastadt.  Seine Gründung geht auf das Jahr 1358 zurück. Das Bürgerkorps hatte zeitweise eine Stärke von über 100 Mann und eine eigene Musikkapelle mit ca.30 Mann.

Im Bauernkriegsjahr 1632 wird erstmals eine Fahne der Bürgergarde erwähnt. Im Jahre 1672 erhielt sie eine neue Fahne, welche die „Französische“ genannt wurde und aus gelben und blauen Seidenstoff mit der eingestickten Jahreszahl 1672 bestand. Sie war im selben Jahr vom Graf von Puchheim der Bürgergarde geschenkt worden aus Dank dafür, dass sie im  Bauernkrieg der Herrschaft Puchheim geholfen hatte. Diese Fahne, die wohl als eine Beute aus einem bayrisch-französischen Krieg stammte, war bis 1865 in Verwendung und wurde vom Bürgermeister Leopold Furtmoser (1871-1876) „eigenmächtig“ ans Linzer Stadtmuseum übergeben, wo sie heute nicht mehr vorhanden ist. Inzwischen hatte 1732 die Bürgergarde wohl anlässlich des Besuches von Kaiser Karl VI. in Vöcklabruck und Wartenburg eine neue Fahne, wahrscheinlich von einer kaiserlichen Prinzessin, gespendet bekommen Bei der Feier vom 12.bis 14. August 1882 wurde eine neue Fahne geweiht, wofür sogar Kaiserin Elisabeth (Sissy) als Fahnenpatin ein kostbares Fahnenband spendete. Aus Dankbarkeit brachte die Bürgergarde eine Festkarte mit dem Porträt der Kaiserin heraus Diese Fahne befindet sich heute im Heimathaus Vöcklabruck.

Da diese alte Fahne schon schützenswert ist und museale Bedeutung besitzt, wurde zur Neuerrichtung der Bürgergarde 2006 vom Stadtpfarrer F. Leitner eine neue Fahne gespendet, die als neues Symbol unserer Verbundenheit am 7. Juli 2007 geweiht wurde.

 

Nach dem ersten Weltkrieg  ging die Aufwärtsentwicklung nur langsam voran. Zu große Verluste gab es durch den Krieg in den Reihen der Gardisten, jedoch unter Hauptmann Josef Zauner ging die Entwicklung stetig voran und das Korps hatte bald wieder seine volle Stärke.

 

Zum größten Tiefschlag in der Vereinsgeschichte zählte wohl der zweite Weltkrieg. Nach dem Einmarsch Adolf Hitlers am 12. März 1938 wurde die Bürgergarde bald schrittweise aufgelöst. Am 28 Juli 1938 wurden die altösterreichischen Traditionsgarden in den „National-sozialistischen Deutschen Reichskriegerbund Kyffhäuser“ eingegliedert, am 9. November 1944 erfolgte die endgültige Auflösung der Garde. Damit hat eine jahrhundertealte Einrichtung aufgehört zu bestehen.

Gleich nach dem Krieg wurde die Reaktivierung des Vöcklabrucker Korps vom Alliierten Rat abgelehnt und die Bürgergarde ist mehr oder minder aus dem Bewusstsein der Vöcklabrucker entschwunden.

 

Die Vorbereitungen für das große 14. Europäische Schützentreffen in Vöcklabruck ließen den Wunsch aufkommen das „K.u.k. privilegierte Bürgerkorps der landesfürstlichen Stadt Vöcklabruck“ wieder zum Leben zu erwecken. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten und Bedenken am Weiterbestand, hat sich das Korps im Herbst 2004 neu formiert. Beim Erntedankfest 2005 sind die ersten Gardisten mitmarschiert.

 

Das offizielle Wiedererrichtungsfest mit Fahnenweihe erfolgte am 07.07.2007.

Zug 1 des Bürgerkorps 1934

Wiedererrichtungsfeier des Bürgerkorps
am 07. Juli 2007


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